Montag, 30. April 2007

Platzsucher und Platzbieter

Nehmen wir einmal an, Sie haben eine Flasche Wein ersteigert – wie bekommen Sie die zu Ihnen nach Hause? Klar, mit der Post. Was aber tun Sie, wenn Sie von dem Wein nicht nur eine Flasche erstanden haben, sondern gleich das ganze Fass? Dann können Sie entweder Unmengen an Porto oder Transportkosten bezahlen – oder Sie gehen zu raumobil.


Diese Internet-Plattform vermittelt Ihnen nämlich genau das, was Sie jetzt benötigen: eine preisgünstige Transportmöglichkeit.
Die Idee, die hinter dem Konzept der Firmengründer Michael Böttger und Oliver Wolf steckt, ist denkbar einfach und bietet noch viel mehr als "nur" Transportmöglichkeiten: Bundesweit stehen Flächen jeglicher Art leer, und es gibt jede Menge Menschen, die diese Flächen nutzen können – seien dies nun Stell- und Lagerflächen, Schlafplätze oder eben ein freier Platz im Auto. Und mit raumobil haben Böttger und Wolf einen Online-Treffpunkt für Nutzer geschaffen, die sich schon lange gesucht haben – und nur noch nichts davon wussten: Platzsucher und Platzbieter.
Um die Angebote auf raumobil.de nutzen zu können, sei es nun als Suchender oder als Bietender, muss man sich lediglich auf der Internetseite des Unternehmens (siehe Link am Ende des Artikels) registrieren und kann dort dann in den Inseraten von mittlerweile rund 10.000 Nutzern suchen. Die Registrierung und die Benutzung der Plattform ist dabei für Privatanwender kostenlos und soll es auch bleiben.
Dabei bietet die Plattform nicht nur Vorteile für diejenigen, die etwas preisgünstig transportieren wollen, eine billige Bleibe für eine Nacht oder einen Raum für den Geburtstag der Lieblingstante suchen: In Zeiten steigender Mietpreise kann man sich den Platz im Keller oder die Abstellkammer vergolden, und auch die hohen Benzinpreise lassen die Aussicht auf einen zahlenden Mitfahrer oder einen bezahlten Transport auf der ohnehin leeren Rückbank oder dem Kofferraum lukrativ erscheinen.

Böttger und Wolf arbeiten stetig an der weiteren Verbesserung des Konzepts, das unter anderem beim Gründerwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet wurde und infolge dessen eine Startfinanzierung des High-Tech Gründerfonds erhielt. So ist laut Böttger unter anderem ein Bewertungssystem zur Absicherung der Nutzer geplant, diverse Community-Features sollen eingeführt werden, um die Nutzer besser miteinander zu vernetzen, und auch am Mobilizer, der hauseigenen Software, wird weiter gefeilt.
Die Zukunft von raumobil sieht Böttger als Meta-Portal, auf dem sich der Nutzer einen Überblick über verschiedene Angebote verschaffen kann: "Wenn jemand eine Mitfahrgelegenheit, einen Transport oder einen Raum sucht, soll er erstmal bei raumobil schauen, was es so alles gibt." Des Weiteren soll raumobil langfristig als "Personal Logistic Tool" auf dem Handy dienen, das private und gewerbliche Daten miteinander vernetzt und somit dem Nutzer auf einen Blick zeigt, wie er möglichst preisgünstig von A nach B kommt, wo er einen Zwischenstopp einlegen kann, und wie er vielleicht die Reisekosten weiter senken kann, indem er noch ein Päckchen mitnimmt. Böttger und Wolf haben erkannt: Die Zukunft ist mobil.

Keine Kommentare: